Symbolbild grüne Gebäude dank Gebäudemanagement: Ein Bürohochhaus in Singapur, dessen untere Stockwerke aus üppig begrünten Terrassen besteht.

Gebäudemanagement gegen den Klimawandel

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In letzter Zeit gab es aus dem Gebäudesektor vor allem schlechte Nachrichten. Hier zur Abwechslung mal eine gute: Mit dem richtigen Gebäudemanagement können Bestandsgebäude rund 20 Prozent Emissionen reduzieren. Ohne aufwendige Sanierung, ohne Solaranlage oder Wärmepumpe.

Wie ist das möglich?

Die kurze Antwort lautet: Gebäudeautomation.

Die etwas längere Antwort lautet: Mit klugen Sensoren, die mit Heizung, Klimaanlage, Licht, Sonnenschutz und vielem mehr verbunden sind. Denn der Großteil der Emissionen aus der Gebäudenutzung stammen aus der Heiz- und Kühltechnik. Wer hier den Verbrauch optimiert, kann massiv Energie sparen – eben rund 20 Prozent, und damit viel CO2!

Kieback&Peter, eines der führenden deutschen Smart-Building-Unternehmen, hat dafür ein ganzes System entwickelt: Mit Sensoren, die nicht nur die Innen- und Außentemperatur messen, sondern auch, welche Räume gerade genutzt werden, wie viele Menschen dort jeweils sind (und wie viel Körperwärme sie also beitragen), wo die Sonne steht und wie stark sie gerade strahlt, wie das Nutzungsverhalten für Räume ist, war, sein wird und viel „Gebäude-Gehirn“ mehr.

Daraus berechnen sie, wie sich möglichst effizient ein angenehmes Raumklima erreichen lässt. Beschattung kann etwa vor direkter Einstrahlung schützen und so für Kühlung sorgen, ohne dass die Klimaanlage anspringen muss. Die intelligente Lüftung gleicht Temperaturunterschiede innerhalb des Gebäudes aus und sorgt stets für ausreichend Sauerstoff. In ungenutzten Räumen geht das Licht automatisch aus. Und das lästige Nachjustieren der Heizung fällt auch weg, denn das smarte System merkt noch vor den Menschen, wenn zum Beispiel eine große Gruppe das Zimmer aufheizt oder ein Wetterwechsel die Temperatur ändert; vor allem merkt sich das System, wann das Gebäude genutzt wird und wann eher nicht.

Auf den ersten Blick Kleinigkeiten, die zusammengenommen jedoch große Wirkung zeigen: Sie sparen im Schnitt rund 30 Prozent Heizenergie und mehr als zehn Prozent Strom – und das bedeutet Klimaschutz und Kostensenkung.

Smart Buildings sind außerdem super bequem für Nutzer*innen. Eine selbstlernende Regelungssoftware kümmert sich automatisch um ein komfortables Klima und spart dabei Energie. Dabei lässt sich alles personalisieren, von der eigenen Wohlfühltemperatur zum idealen Licht für Arbeit oder Entspannung.

Wer aktuell baut, sollte sich über die Möglichkeiten der Automatisierung informieren. Die Investition ist gering, und sie rechnet sich dank der Einsparungen schnell.

Und wer ein Bestandsgebäude besitzt oder verwaltet, sollte über eine Nachrüstung nachdenken. Ob Wohnhaus, Bürogebäude, Ministerium oder ein Veranstaltungsort wie der Friedrichstadtpalast: Das Potenzial für den Klimaschutz ist enorm.

Wenn dann noch die energetische Sanierung, die Solaranlage und die Wärmepumpe dazukommen: Dann schaffen wir auch die Nettonull. Zumindest im Gebäudesektor.

Und das wäre doch mal eine richtig gute Nachricht.