Eine Gruppe von Menschen steht zusammen. Sie halten brennende Wunderkerzen und stoßen mit Champagner auf das neue Jahr an.

Na, gut ins neue Jahr gekommen? Ich hoffe es! Und ich hoffe, ihr freut euch auf 2024 – ein Jahr voller Chancen.

Ich weiß, das ist in Deutschland aktuell nicht die übliche Sichtweise. Und ich kann die Einwände schon hören: „Aber die mangelnde Digitalisierung! Aber die schlechten Schulen! Aber die maroden Krankenhäuser, die lahmende Transformation der Wirtschaft, die Probleme mit der Migration… Und die anderen sind alle viel besser! Bei AI, bei Innovationen, beim Wetter und überhaupt.“

Wirklich?

Ich will ja gar nicht behaupten, dass hierzulande alles eitel Sonnenschein ist. Aber das ist es anderswo auch nicht. Jedes Land auf dieser Welt hat Probleme, ganz eigene – man denke nur an Brexit und die Folgen in UK, an die Jugendarbeitslosigkeit in Spanien, an die tiefe Spaltung der US-Gesellschaft – und allgemeine, globale, wie den Klimawandel, die AI-Revolution oder die zunehmende Alterung der Gesellschaft und die damit einhergehenden Herausforderungen für die Gesundheitssysteme.

Die wichtige Frage ist nicht, was die Probleme sind. Die wichtige Frage ist, wie wir damit umgehen.

Jammern und auf die Politik schimpfen? Kann man machen. Wird aber nicht viel ändern.

Aufraffen und selber anpacken? Das klingt doch besser, oder? Und wird sich auch besser anfühlen, versprochen. Die Psychologie nennt das Selbstwirksamkeit, und sie ist das beste Mittel gegen kollektive Depressionen.

Lasst uns also schauen, was wir ganz persönlich machen können. Die Digitalisierung hängt hinterher – liegt das vielleicht auch daran, dass wir bei jedem Google Doc, das die Schule unserer Kinder nutzen will, Datenschutzbedenken anmelden? Es mangelt an Innovationen – wann haben wir selber denn das letzte Mal einer neuen Idee eine Chance gegeben? Die Stimmung ist schlecht – tragen wir dazu vielleicht mit bei, wenn wir nur auf das Negative schauen?

Der Wandel muss in den Köpfen beginnen. Und eigentlich haben wir super Voraussetzungen dafür.

Denn schauen wir doch mal auf die nüchternen Fakten: Deutschland geht es gut.

  • Wir haben ein starkes Sozialsystem, das – bei aller Kritik – dafür sorgt, dass bei uns niemand hungern muss.
  • Wir haben einen enorm widerstandsfähigen Mittelstand, der das Rückgrat unserer Wirtschaft ist und seit Jahrzehnten beweist, dass er krisenfest, innovativ und erfolgreich ist.
  • Viele Wirtschaftskennzahlen, vom DAX über die Absatzzahlen der deutschen Autobauer bis hin zur Erwerbstätigkeit, sind solide bis hervorragend.
  • Wir können uns in unserem Land, in der ganzen EU und fast überall auf der Welt frei bewegen.
  • Deutschland ist sicher, die Kriminalität ist gering, und wer es braucht, findet jederzeit Hilfe und Gemeinschaft.

Wir sind also in einer guten Position, die nötige Modernisierung anzupacken. Wir können das. Jeder und jede einzelne genauso wie wir alle zusammen.

Also: Lasst uns 2024 zum Jahr der Chancen machen. Zu dem Jahr, in dem wir es anpacken.

In diesem Sinne: Ein frohes und nachhaltiges neues Jahr!