Symbolbild grünes Messen: Ein karierter Block mit mehreren Stiften, einem Zirkel und einem grünen Messdreieck.

Standards für die Nachhaltigkeit

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Ohne Transparenz keine Verbesserung, ohne Standards keine Transparenz: Das gilt für alle Bereiche des Wirtschaftslebens und erst recht für die Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit. Wir müssen wissen, wo wir stehen, definieren, wo wir hinwollen, und herausfinden, wie wir vom Ist zum Soll gelangen – und das geht nur, wenn wir zuverlässige, transparente Daten haben.

Um diese Transparenz sicherzustellen und für Vergleichbarkeit zu sorgen, brauchen wir Standards. Das wissen auch die großen Organisationen für Finanzstandards, allen voran die IFRS Foundation und die europäische EFRAG.

Emmanuel Faber, Leiter des International Sustainability Standards Board (ISSB) der IFRS, hat es in einem Interview gut ausgedrückt: „Investoren und Regulatoren wollen verstehen, was Unternehmen tun, um ihre Emissionen zu reduzieren, und wie Klimathemen sich auf den Unternehmenswert auswirken.“ Die Standards, die das ISSB entwickelt, sollen eine „Sprache“ sein, die weltweit verstanden wird und so die Kommunikation erleichtert. Die EFRAG verfolgt ähnliche Ziele im Rahmen der EU-Gesetzgebung.

Oft werden die beiden Agenturen als Konkurrenz gesehen. Ich möchte das um ein Adjektiv ergänzen: *Produktive* Konkurrenz. Wenn EFRAG und IFRS darum wetteifern, die weltbesten Standards zu entwickeln und die meisten Unternehmen beim Reporting und der Transformation zu unterstützen, führt das zu mehr Transparenz für alle.

Aktuell geht es in Sachen Nachhaltigkeitsstandards noch darum, das Fundament zu legen. Wir müssen analysieren, welche KPIs sinnvoll sind, wie sie mess- und vergleichbar gemacht werden, in welchem Format sie am besten erhoben und verarbeitet werden. Da ist es umso besser, wenn möglichst viele kluge Köpfe sich Gedanken machen.

Darüber hinaus muss es darum gehen, wie sich diese Standards global skalieren lassen. Wie kann ich etwa den Impact auf Wasserkreisläufe in einem nassen Land wie Deutschland mit dem in einem trockenen wie Spanien vergleichen? Wie lassen sich globale Lieferketten abbilden? Wie wirken sich unterschiedliche Gesetze zur Berichterstattung, zu Umwelt- und Klimaschutz, zu Emissionskompensation und vielen anderen Themen aus? Wie lassen sich unterschiedliche Standards harmonisieren?

Spannende Fragen. Die Antworten kristallisieren sich gerade heraus. Ich verfolge das mit großem Interesse.

Mein Wunsch an die Agenturen: Behaltet die Skalier- und Vergleichbarkeit im Auge. Eure Arbeit ist ein wichtiger Teil der Transformation. Je besser sich eure Standards miteinander in Einklang bringen lassen, desto mehr Impact können sie erzielen.