Blick in eine Unibibliothek. Links im Hintergrund Bücherregale, rechts drei runde Tische, umgeben von Stühlen. Der Raum hat eine sehr hohe Decke und verglaste Wände, durch die man einen Garten mit grünen Bäumen und darüber den blauen Himmel sieht.

Wie kann Nachhaltigkeit zum Querschnittsthema in Studium und Ausbildung werden?

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Bildung ist wichtig. Nachhaltigkeit ist wichtig. Und: Das eine kann ohne das andere langfristig nicht funktionieren.

Was meine ich damit? Zwei Dinge. Erstens: Ohne das richtige Knowhow wird die Nachhaltigkeitstransformation nicht klappen. Das sehen wir immer wieder – gerade beim Stichwort Fachkräftemangel, denn auch in den Branchen, die wir für die Energie- und Verkehrswende brauchen, fehlen gut ausgebildete Fachleute. Wärmepumpen, Solarpaneele, Windparks werden dadurch verzögert, dass es nicht genug Handwerker*innen gibt, um sie zu bauen. E-Autos, neue Batterien, umfassende Energiekonzepte brauchen Ingenieur*innen und Physiker*innen, die sie (weiter-)entwicklen.

Und zweitens: Ohne Nachhaltigkeit zum Querschnittsthema zu machen, kann Bildung – ob universitär, handwerklich oder dual – die Lernenden nicht mehr adäquat auf die Zukunft vorbereiten.

Die gute Nachricht ist, dass wir beide Probleme mit einer Lösung beheben können.

Die zweite gute Nachricht ist, dass das Bewusstsein dafür wächst. Immer mehr Ausbildungsbetriebe setzen auf Fertigkeiten, die für die Energiewende relevant sind, und werben offensiv damit, dass ihre Auszubildenden Teil der Transformation sein können. Und immer mehr Unis und Fachhochschulen bieten Wahlfächer oder ganze Studiengänge mit einer expliziten Nachhaltigkeitsausrichtung.

Sogar die Harvard Business Review ist auf den Zug aufgesprungen. In einem Artikel vom Anfang dieses Monats ruft sie dazu auf, Sustainability künftig zum Kernbestandteil von Business Degrees zu machen.

Das ist auf jeden Fall nötig. Denn wir brauchen Business-Skills, um die Wende zu finanzieren und zu managen, und Unternehmen brauchen Mitarbeitende und Management mit Nachhaltigkeits-Skills, um die damit einhergehenden Wettbewerbsvorteile zu nutzen – und um die immer strengeren Berichtspflichten zu erfüllen.

Und Banken und Finanzierer brauchen Sustainability-Knowhow im eigenen Haus, damit sie entsprechende Projekte analysieren und bewerten können.

Das bedeutet für Ausbildungsbetriebe, Universitäten, Fachhochschulen und Business Schools letztlich vor allem: Kommt raus aus euren Silos.

Keiner von euch hat allein alle nötigen Kompetenzen. Und das kann auch niemand verlangen.

Aber wie so oft beim Thema Nachhaltigkeit ist der Schlüssel Kooperation.

Sprecht miteinander, lernt voneinander, tauscht euch aus. Bietet fach- und themenübergreifende Kurse an. Lernt vom Konzept des dualen Studiums, wie Ausbildungsbetriebe und Hochschulen zusammenarbeiten können.

Denn Bildung ist Zukunft. Also lasst uns nicht im Gestern verharren.